Herr Dr. Wahid Yaminpour (Persisch: وحید یامین پور) ist ein Autor, Professor an der Universität, Moderator von Fernsehsendungen und Journalist mit vielen Aktivitäten im kulturellen Bereich. Er hat Jura (Strafrecht und Kriminologie) an der Imam Sadiq (a.) Universität studiert.
Seine private Webpräsenz ist hier zu sehen: http://yaminpour.ir/ Wer den Zeugen gerne sehen und hören möchte, kann sich hier verschiedene Clips von Fernsehauftritten von ihm ansehen: Aparat.com
Unter anderem auf seinem Instagram-Channel berichtete er am 27. April 2015 von seinem Treffen mit Ayatullah Sayyid Sistani (h.): https://www.instagram.com/p/1_LHfRiW9r/
Weiterhin kann man verschiedene Quellen zu dieser Nachricht angeben:
1. Fetan.ir
2. Dolatebahar.com
3. Shahidrahimi.com
4. Matalbfarhangi.blogsky.com
5. Boyebeheshtg.3blog.ir
Auf allen Quellen lesen wir folgende Worte von Dr. Yaminpour:
Am Samstag besuchten wir Herrn Sayyid Sistani (h.), dabei kam das Thema Extremismus auf. Ich fragte ihn im Bezug auf den Herrn, der selbst und durch seine Sender Probleme verursacht hat. Er antwortete ganz deutlich:
„Ich habe einige seiner Reden gehört; statt dass sie dem Zuhörer nutzen, entfernt es den Verstand.“ (Vernunft)
Er erwähnte einige Gelehrte und beschwerte sich, warum man ihn als offiziell als Mardscha Taqlid kennt, weiterhin sprach er: „Er hat nicht einmal die Grundvoraussetzungen für die Mardschaiyya.“
„Wir nahmen von seinem Büro „Schahriyeh“ (monatliches Einkommen für Islamstudenten) für unsere Studenten, das tun wir seit einer Weile nicht mehr.“
„Ich sagte seinem Bruder, dass wir mit dieser Situation/Fassade unzufrieden sind.“
„Eine Gruppe von den Feinden der Regierung sahen es als passende Gelegenheit und versammelten sich hinter seinem Rücken. Kommissionsgruppen gehen auch zu ihm, die Sache ist verzwickt.“
„Imam Hussein (a.) haben sie zur Überbietung eingesetzt.“
„Wir sagen zu den Herrn des Minbar (Redner, Prediger): Statt von Wundern und Träumen erzählt von Themen, welche die Kultiviertheit der Menschen erhöhen. Diesen Leuten muss man mit Kultiviertheit entgegnen.“
„Auf der anderen Seite gehen einige und zerreißen Bilder, das ist auch nicht richtig.“
„Ein gewaltiger Teil der Kraft und Energie der Schia wird wegen dieser Angelegenheit verschwendet.“

Die Übersetzung von Dr. Yavuz ist aus dem Türkischen und sinngemäß dasselbe, obige Übersetzung ist aus dem Persischen und wortwörtlich. Wer sich mit Ayatullah Sayyid Sistani und seinen restlichen Positionen auskennt, den verwundern diese Worte nicht und sie sind glaubwürdig.
Natürlich kann man Dr. Yaminpour als Lügner darstellen und sein eigenes Gewissen damit beruhigen, doch das ist kein Kunststück. Lasst uns nicht darüber streiten, ob Dr. Yaminpour nun ein Lügner sei oder nicht, denn das wird niemals irgendwohin führen. Lasst uns nur die Worte lesen und über deren Inhalt nachdenken. Ist etwas an diesen Worten inhaltlich dran oder nicht? Ob er (Sadiq Schirazi) die Grundvoraussetzungen für die Mardschiiyyah hat oder nicht, ändert nichts an all den anderen gewaltigen Kritikpunkten – auch wenn wir der Überzeugung sind, dass S. Sadiq Schirazi keine Berechtigung zum Idschtihad besitzt und dazu – so Gott will – in Zukunft mehr. Aber ich bitte alle Schiiten in Deutschland sich nicht von Scheinargumenten in die Irre führen zu lassen und sich dadurch selbst zu betrügen.
Das erste Scheinargument lautet wie folgt: Dass er im Iran frei lebt und unterrichten darf, ist ein Beweis für seine Mardschiiyah. Andernfalls hätte man ihm seinen Turban abgenommen, da es unter Strafe stünde.
Jeder, der ein wenig über das Gelesene nachdenkt, wird die Unsinnigkeit einer solchen Aussage erkennen. Ein jeder, der so etwas behauptet, kennt sich weder mit der allgemeinen Situation der Gelehrsamkeit und des Unterrichtens, noch mit der speziellen Situation von Sadiq Schirazi aus. Zu allererst hat der Turban rein gar nichts mit der Mardschiiyah zutun: Jeder Mardscha trägt einen Turban, aber nicht jeder mit einem Turban ist ein Mardscha. Außerdem kann im Prinzip jeder im Iran unterrichten, sogar wenn wir annehmen, dass einem keine Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden, so kann man das in eigenen Räumlichkeiten sicherlich tun und den Schirazis fehlt es bekanntlich nicht gerade am Geld. Sadiq Schirazi aber als Person hat sich eine internationale Stimme (nicht zuletzt durch seine fast 20 Fernsehsender) und Anhängerschaft ermogelt, die bei jeglicher Maßnahme aufschreien und die Situation zu ihren Gunsten ausnutzen würden.
Früher hieß es noch, der Iran unterdrücke die Gelehrten und allen voran die Schirazis. Wir entgegneten immer, sie seien doch frei und hätten ihre Büros, Bücherläden und so weiter! Heute heißt es: Weil Iran ihn gewähren lässt, muss er ein Mardscha sein. Es ist doch so: Sperrt man sie weg, heißt es „Unterdrückung“. Lässt man sie gewähren, heißt es „Beweis für Legitimation“. So versucht man, mit Wortklaubereien die Menschen in die Irre zu führen.
Ein anderes Scheinargument ist, dass das nicht auf der Website von Sayyid Sistani (h.) stünde. Nicht alles, was der Sayyid (h.) in einer Sitzung sagt, erscheint sofort als Schlagzeile auf seiner Website. Als ich ihn traf und er Worte an mich richtete, fand ich diese Worte später auch nie wieder auf irgendeiner Website. Auch hat der Sayyid (h.) seine Meinung in einer Versammlung kundgetan und keine offizielle Fatwa erlassen, damit wir nach einem Stempel verlangen. Wer aber seine Nachrichten verfolgt, wird sehen, wie seine Ideologie mit der von Imam Chamene’i übereinstimmt und der von Sadiq Schirazi eindeutig widerspricht. Deshalb ist das, was Dr. Yaminpour von der Sitzung berichtet, keine absolut unerwartete Haltung.
Das letzte Scheinargument, auf das wir eingehen möchten, ist die Behauptung, dass Maradschi sich nicht zu anderen Maradschi äußern würden … wirklich? Vor allem von der Gruppe, die am liebsten und am schnellsten Fatawa von Maradschi gegen andere Gelehrte verbreitet, wie sie es in der Vergangenheit des Öfteren schon taten, waren diese Worte absolut unerwartet und verwunderlich. Ja, es ist tatsächlich nicht die Aufgabe eines Mardscha eine Fatwa gegen andere Gelehrte auszustellen, das heißt aber nicht, dass sie es nicht dürfen und können, wenn sie es als notwendig ansehen, wie dies auch schon in der Geschichte geschah. Der Höhepunkt des Scheinarguments war dann dieses Bild:
Hier wird Ishaq Fayadh gefragt, ob Scheich al-Yaqubi ein Mudschtahid sei, den man nachahmen dürfe. Die Antwort lautet wie folgt:
„Die Aufgabe des Mardscha ist religionsrechtlich die Propagierung der religionsgesetzlichen Anordnungen (Ahkam Schar’i) an die Menschen, nicht das Propagieren der Zustände von Personen, ob sie nun Sünder oder Gerechte, Mudschtahidin oder das Gegenteilige seien.
Ja, seine Nachahmung ist religionsgesetzlich nicht gültig.“
Von all den Gelehrten da draußen hätten wir diese Worte von Ishaq Fayadh nun wirklich nicht erwartet, wo er doch Vorreiter im Ausstellen von Fatawa gegen andere Gelehrte ist und im Urteilen darüber, wer von ihnen ein „irregeleiteter Irreleiter“ sei. Aber obwohl er diese Antwort gibt, widerspricht er sich darin direkt, indem er eben doch auf die Frage antwortet und sagt, er habe eben keinen Idschtihad, daher: Ihn nachzuahmen sei „religionsgesetzlich (Schar’an)“ (!) nicht gültig! Derjenige, der dieses Bild gepostet hatte, übersetzte den letzten Satz jedoch nicht. Möge Allah ihm vergeben.
Zu guter Letzt: Dr. Yavuz hat eine Nachricht von einer bekannten und vertrauenswürdigen Person der islamisch-schiitischen Öffentlichkeit übersetzt und mit der deutschen Öffentlichkeit geteilt, möge Allah ihn dafür belohnen. Weder wurde behauptet, dass Sayyid Sistani (h.) eine Fatwa erlassen hätte, noch dass man eine Aussage irgendwo von irgendwem ohne vertrauenswürdige Quelle gehört hätte.