Halloween und die Killer-Clowns: Trends einer Gewaltkultur

Heute ist der 31. Oktober 2016 und somit Halloween. Jeder von uns verbindet damit Kinder und Jugendliche, die um die Häuser ziehen, um nach Süßigkeiten – sonst gibt’s Saures – zu fragen oder auch gruselige Kostüme. Dieser Brauch wurde einst von den Iren im 19. Jahrhundert in die USA exportiert. Deutschland importierte diese „Kultur“ erst nach 1945. Die Blütezeit des Halloweens erfährt die BRD, seit die Karnevalindustrie Anfang der 1990er Jahre es entdeckte.

Aktuell kursieren viele Meldungen in den Medien über Straftäter, die als gruselige Clowns verkleidet Passanten erschrecken, bedrohen oder gar verletzen. Die Polizei warnt davor, dass die sog. Grusel-Clowns, Horror-Clowns, Creepy-Clowns oder Killer-Clowns heute am Halloween-Abend ihr Unwesen treiben werden. Es bleibt allerdings unklar, wie es zu diesem Trend kam. Fest steht, dass er uns nicht unbekannt war. Was ließ diesen Trend erstarken? Zwei mögliche Entstehungsgeschichten werden im Folgenden dargestellt, da sich die Literatur darüber nicht einig ist.

„Halloween“ stammt aus dem Englischen „All Hallows, Eve(ning)“, was so viel wie „der Vorabend von Allerheiligen“ bedeutet. Die katholische Kirche gedenkt morgen, am 1. November, den verstorbenen Heiligen und am 2. November allen Seelen der Verstorbenen. Halloween lässt sich darüber hinaus – laut angloamerikanischer Literatur und vielen Internetquellen – auf das sog. Samhain-Fest zurückführen. Jenes Fest fand am 1. November statt und ist ein keltisches Neujahrsfest, das den Beginn des Winters und ein Totenfest darstellen sollte. Wie aus einer altirischen Sage hervorgeht, galten in der Nacht vor diesem Fest die Pforten der „Anderswelt“ als geöffnet. Hierdurch konnten Geistwesen, Hexen, Dämonen und die Seelen der Verstorbenen in die Menschenwelt eintreten. Im 9. Jahrhundert fand allmählich eine Umformung von Samhain zum Allerheiligenfest statt. Dabei wird gemunkelt, dass der Grund hierfür die Vertreibung des heidnischen Charakters des Festtages sei. Allerdings lebten die Samhain-Bräuche weiter, insbesondere in Irland. Mancherorts in Irland wurden gar bis ins 19. Jahrhundert zu Halloween Essens- und Getränkegaben vor die Türe gestellt.

Auch hierzulande ist es zur Gewohnheit geworden Kinder zu sehen, die durch die Straßen ziehen, an fremden Häusern klingeln und rufen: „Süßes, sonst gibt’s Saures“ (trick or treat). Die meisten wissen aber nicht, dass das auf eine frühchristliche irische Tradition aus dem 11. Jahrhunderts zurückgeht. Am Allerseelentag wurden damals sog. Seelenkuchen an Bettler verteilt, die als Gegenleistung versprachen, für die verstorbenen Seelen zu beten [1]. Heutzutage ist nur eine starke Kommerzialisierung und nichts Religiöses mehr übrig geblieben.

Eine zweite Erklärung zum Ursprung des neuen Trends der Grusel-Clowns liefert der Hollywood-Horrorfilm „The Purge“ (Die Säuberung) [2]. Das Szenario: In einer Nacht im Jahr erlaubt die US-Regierung diverse Gewalttaten, damit die Bürger ihre Seelen vom Drang zur Gewalt durch straffreie Gewaltausübung entlasten können. Daher wird empfohlen, nach Einbruch der Dunkelheit die Häuser nicht zu verlassen sowie Türen und Fenster zu verriegeln.

Obwohl uns dieser gewaltverherrlichende Clowns-Trend schon lange bekannt ist, da wir derartiges aus anderen westlichen Filmen wie beispielsweise Es (1900), Poltergeist (1982) oder Clown (2014) schon kennen, wird erst heute für einen riesigen Aufruhr gesorgt. Wieso wird dieser Trend genau heute noch viel stärker als je zuvor zum Vorschein gebracht und hochgeschaukelt? Wir sollten uns fragen, wie solch ein gewaltverherrlichender Trend zu uns gelangen konnte und welche Rolle die Gewaltkultur dabei einnimmt. Es liegt auf der Hand, dass das Ziel dieses neuen Trends eine klare Ablenkung vom Wesentlichen und Angstmacherei ist. Solche gewaltverherrlichenden Hollywood-Filme sind in erster Linie ein Angriff auf unsere moralischen und friedlichen Werte. Insbesondere sind unsere Jugendlichen dafür anfällig, die in ihrem Entwicklungsprozess sich behaupten wollten, Aufmerksamkeit suchen oder in ihrer Clique im Mittelpunkt stehen wollen. Imam Chamene’i empfiehlt eine friedliche Alternative, um solchen kranken Trends entgegenzusteuern:

„In meinen Augen besteht die erste Phase zur Herstellung von Sicherheit und Ruhe darin, diese Gewalt hervorrufende Ideologie zu korrigieren. (…) Die Schmähung reicher Kulturen und Entwürdigung ihrer ehrenwertesten Elemente erfolgen in einer Zeit, in der die Kultur, die sie ersetzen soll, in keiner Weise als Ersatz geeignet ist. Beispielsweise haben die beiden Faktoren Aggressivität und moralische Zügellosigkeit, welche leider zu den Hauptmerkmalen der westlichen Kultur geworden sind, sogar in ihrem eigenen Ursprungsgebiet zur Abnahme der Popularität und Bedeutung der westlichen Kultur geführt.“ [3]

Tipps für heute Abend und die Zukunft

  • Reflektiert über den Sinn dieser Bräuche.
  • Ruhe bewahren und nicht in Panik geraten, falls ihr Killer-Clowns begegnet.
  • Nutzt eure Energie, um euch gegen die wahren Killer-Clowns unserer Zeit zu wehren: die handvoll Superreicher und die Hintermänner dieser Horror-Clowns-Trends!

 
[1] http://www.jesus.ch/information/christentum_und_andere_religionen/esoterik/halloween/131495-wie_kam_es_zum_gruselfest.html
[2] http://www.tz.de/multimedia/whatsapp-kettenmail-warnt-vor-saeuberung-durch-horror-clowns-6907990.html
[3] http://archiv.offenkundiges.de/1490-2/