Lastwagenanschläge in Berlin und Jerusalem: Im gleichen Geiste?

Ein Lastwagen, gelenkt von einem fest entschlossenen Araber, rast in eine Menschenmenge. Das eine auf einem Berliner Weihnachtsmarkt, das andere in der heiligen Stadt Jerusalem auf dem Dschabal Mukkabir, das mit seiner Anhöhe als beliebter Ausflugsort für israelische Soldaten gilt. Zwei Terroranschläge im gleichen Geiste, so könnte man meinen. Wer genauer hinsieht, merkt jedoch, dass die Gegebenheiten nicht unterschiedlicher sein könnten.

Anschlag auf Berliner Weihnachtsmarkt Angriff auf dem Dschabal Mukkabir in Jerusalem
Ziel des Anschlags
Ausschließlich Zivilisten
Ausschließlich Besatzungssoldaten
Todesopfer des Anschlags
Ausschließlich Zivilisten
Ausschließlich Besatzungssoldaten
Ort des Anschlags
Öffentlicher Platz auf einem Volksfest in einem freien Land
Völkerrechtswidrig durch Israels Apartheid besetztes Gebiet auf palästinensischem Boden. Selbst nach der Definition, dass nur die palästinensischen Gebiete nach 1967 als besetzt gelten, fand der Anschlagsort auf besetztem Gebiet statt.
Status des Fahrers
Ausländischer Täter im fremden Land
Widerstandskämpfer im eigenen Heimatland
Rechtlicher Status des Fahrers vor Ort
Vermutlich illegal im Land, unklarer Status durch Annahme mehrerer Identitäten
Von der Besatzungsmacht entrechtet. Jeder Jude auf der Welt genießt in Palästina mehr Rechte als die einheimischen Palästinenser.
Völkerrechtliche Situation
Mord an Zivilisten
Militärischer Widerstand gegen Besatzung ist völkerrechtlich legitim.

Wir Muslime lehnen Terror und Mord ab. Gleichzeitig wollen wir gemäß einem koranischen Gebot nicht zu Unrecht schweigen. Ein Muslim kann entsprechend nicht hinnehmen, dass ein Widerstandskämpfer als Terrorist verunglimpft wird. Stellen wir heute nicht klar, wer Terrorist und wer Widerstandskämpfer ist, fällt die Last letztlich auf uns zurück, da die Zionisten damit all jene als Terroristenfreunde verunglimpfen, die den Widerstand an der medialen Front verteidigen.

Und so muss hervorgehoben werden, dass die Taten von Berlin und Jerusalem – mögen sie noch so ähnlich erscheinen – sich klar unterscheiden. Auf der einen Seite haben wir einen Terroristen, der sich feige aus dem Staub macht, auf der anderen einen Widerstandskämpfer, der weiß, dass er sein Leben beim Widerstand verlieren wird. Auch wenn die ISIS nun versucht, den Angriff von Jerusalem für sich zu reklamieren – und auch die Zionisten selbst dieses Spiel mitspielen – ist in muslimischen Kreisen längst bekannt: Die ISIS, als eine von vielen Handpuppen der USA in Westasien, übt keine Angriffe auf ihre zionistischen Co-Lakaien aus.