Was stört Muslime an dem Grundsatz: „Satire darf alles“? Die Doppelmoral dieses Grundsatzes.
Wenn sich Muslime über einige hetzerische Karikaturen aufregen, so heißt es gleich „sowas müssen Muslime in einer Demokratie aushalten“. Ist das so? Nein! Denn niemand würde das zu einem homosexuellen Paar sagen, wenn homophobe Karikaturen im Umlauf wären. Auch nicht bei antisemitischen oder rassistischen Karikaturen.
In Frankreich z.B. sind sich nun alle einig: „Satire darf alles“. Aber genau vor einem Jahr, vor dem Pariser-Attentat (7.1.2014), wollte der französische Innenminister Manuel Valls einen satirischen Auftritt von Dieudonné M’bala M’bala verbieten. Und vor einigen Tagen wurde Dieudonné, nach einigen satirischen Äusserungen, sogar verhaftet.
Im Januar 2014 kaufte Facebook Whatsapp auf. Die Süddeutsche veröffentlichte daraufhin eine Karikatur, die Mark Zuckerberg als Krake zeigte, wie er Whatsapp, PCs und Laptops mit seinen Tentakeln an sich riss. Damit sollte in Form von #Satire dargestellt werden, dass Mark Zuckerberg die Kontrolle über unsere Computer übernimmt. Diverse jüdische Organisationen, wie der Zentralrat der Juden in Deutschland oder das Simon-Wiesenthal-Zentrum in Wien, protestierten. Die Süddeutsche musste die Karikatur daraufhin ändern und durfte jene mit Hakennase und Locken nicht mehr verkaufen. Zudem musste sich der Karikaturist Burkhard Mohr in aller Form vom Antisemitismus distanzieren und sich öffentlich entschuldigen.
Oder Maurice Sinet: Er war von 1981 bis 2008 Zeichner bei der Zeitschrift Charlie Hebdo. 2008 wurde er entlassen, weil ihm antisemitische Polemik gegen die jüdische Schwiegertochter von Nicolas Sarkozy vorgeworfen wurde.
Darf Satire nun alles oder nicht? Nein! Denn Satire darf nur dann alles, wenn sie sich gegen Muslime richtet. Und diese Ungerechtigkeit stört die Muslime.